Vom Meer durchs Käseparadies in die Handelsstadt

 

Hallo ihr Lieben,

heute darf ich, Klaupe, euch ein bisschen über die letzten Tage erzählen. Passiert tatsächlich nicht oft, dennoch müsst ihr da jetzt durch.
Nachdem wir den Zwischenstopp in Alkmaar gemacht haben, sind wir zu unserem ersten Erholungsstopp nach Castricum gefahren. Hier waren wir von der Größe unseres Platzes überrascht. Theoretisch hätten wir unseren kompletten Aufbau, also Auto und Vorzelt, ein zweites Mal daneben bauen können und hätten noch einige Quadratmeter gehabt. So sah der Stellplatz dann zwar etwas leer aus, aber immerhin hatte man entsprechend Abstand zu den Nachbarn.

 

An unserem Ankunftstag wollten wir nach dem Aufbauen unserer Unterkunft für die nächsten Tage noch den Strand besichtigen. Wir haben dabei nur den Flyer vom Campingplatz genommen, Badesachen angezogen und sind losgefahren. Nach ca. 500 gefahrenen Metern standen dann plötzlich schottische Hochlandrinder auf unserem Weg. Die sind zwar echt knuffig anzuschauen, allerdings hat man doch etwas Respekt, wenn ein 750kg Bulle direkt neben einem steht. Erst später haben wir uns hierzu schlau machen können und in Erfahrung gebracht, dass diese im nordholländischen Dünenreservat ausgesetzt wurden, um die Bildung von Waldflächen zu verhindern. Einen weiteren Kilometer später wunderten wir uns dann über den fehlenden Strand. Wir haben beide in Erinnerung gehabt, dass der Campingplatz eigentlich direkt am Stand gelegen ist. Tja, falsch gedacht, denn der nächste Wegweiser zeigte uns dann „Strand 2,5km“ an. Da wir beide allerdings auch enorm hungrig waren, haben wir den Strandaufenthalt auf den folgenden Tag verschoben.

 

Auch dieses Vorhaben verzögerte sich dann doch bis zum späten Nachmittag. Einkaufen und Wäsche waschen erforderten dann doch etwas mehr Zeit. Gegen Nachmittag konnten wir dann endlich den Strand erkunden. Vorbei an den Hochlandrindern und durch das nordholländische Dünenreservat ging es zum Strand. Mehrere hundert Meter breiter und kilometerlanger, feiner Sandstrand. Und einige Menschen. Somit liefen wir noch weitere Meter, bis wir an eine etwas weniger besiedelte Stelle kamen. Handtücher ablegen und ab ins Wasser! Bei den heißen Temperaturen der letzten Tage war es zumindest für mich eine willkommene Abkühlung. Für Melissa war das Wasser dann doch etwas zu kalt. Und schneller als wir gucken konnten, endete auch dieser Tag.

 

Nach einem weiteren Tag am Strand ging unsere Tour am gestrigen Samstag weiter in Richtung Rotterdam. Da wir in Castricum vormittags aus- und in Rotterdam erst nachmittags einchecken konnten, legten wir einen Zwischenstopp ein. Dieser zog uns nach: GOUDA - Die Geburtsstadt des gleichnamigen Käses, der natürlich hier entstanden ist (Grüße gehen raus an Micha ?). Hier zog es uns zuerst in die Gouda Cheese Experience, eine Ausstellung rund um das gelbe Gold der Stadt. Von der Produktion über Exportzahlen, die Geschichte und eine Verkostung lernten wir alle Seiten die der Käse zu bieten hat, kennen. Und nachdem Melissa erfolgreich die Prüfung zum Kaasmeester bestanden hat, ging es direkt mit der Essensherstellung weiter. Nach einer kurzen Kaffeepause besuchten wir die Siroopwaffelfabriek Kamphuis. Ihr kennt doch bestimmt diese dünnen, gebackenen Waffeln mit Sirupfüllung. Ich liebe sie! Und deshalb war ein Besuch dieser Fabrik ein Muss und wir können es nur weiterempfehlen. In einer Stunde lernten wir die Geschichte und Entstehung dieser Sirupwaffeln kennen, machten einen Sirup-Geschmackstest und durften live in die Produktion blicken. Wir erwarteten hier eine größere Fabrik mit mehreren Fließbändern, Teigmaschinen und Co. Und wie ihr dem Satz entnehmen könnt, war das komplette Gegenteil der Fall. Eine Backmaschine, die die beiden Waffeln backt (original aus dem Jahre 1978), eine Sirupabfüllstation, ein „Kühlschrank“ und zu guter Letzt die Verpackungsanlage. Alles bedient von zwei Mitarbeitern. Fast schon unvorstellbar, da Kamphuis die ganze Welt beliefert. Und der Geschmackstest gibt ebenfalls zu erkennen, dass Kamphuis die besten Sirupwaffeln macht. Das Geheimnis: bei Kamphuis werden die beiden einzelnen Waffeln separat gebacken und bei Nachahmern wird eine Waffel gebacken und zerteilt. Das gibt der originalen Waffel ein deutlich knusprigeres Geschmackserlebnis.

 

Nach diesen beiden Erfahrungen ging es dann weiter nach Rotterdam. Da es hier keinen Campingplatz in stadtnaher Umgebung gab, buchten wir unsere Unterkunft bei Culture Campsite. Hier haben die Betreiber alte Gebrauchsgegenstände, z. B. Müllcontainer, Gewächshäuser, Straßenbahnen, u. v. m. zu Schlafunterkünften umgebaut. Klingt verrückt? Ist es auch! Dennoch haben die Eigentümer ein wunderbares Gelände auf einem alten Industrieparkplatz erschaffen. Schaut es euch in den Bildern an und guckt auf die Website https://culturecampsite.com. Wir finden es hier echt mega cool! Und wir schlafen übrigens in dem alten Tierfuttersilo „Little Pea“.

 

Heute waren wir dann noch in Rotterdam und besichtigten die zweitgrößte Stadt der Niederlande. Übrigens so nebenbei: das Land selber heißt Niederlande, während Holland, bzw. Nord- und Südholland lediglich zwei Provinzen hier sind. So, Klugscheißen ist auch wieder vorbei.
Rotterdam steht im kompletten Gegensatz zu Amsterdam. Hochhäuser wohin das Auge reicht, Industrie ohne Ende und natürlich das riesige Hafenareal. Rotterdam ist einfach die Handels- und Hafenstadt und das merkt man hier auch. Dennoch konnten wir einige interessante Punkte finden. Zum Beispiel besichtigten wir eine Kubuswohnung. Was das ist? Eine Wohnung in Form eines auf eine Spitze gedrehten Würfels. Hiervon erbaute Piet Blom 1984 einen ganzen Komplex. Eine dieser Wohnungen dient als „Museum“. Man kann Sie also besichtigen und sich einen eigenen Eindruck von diesem Baustil machen. Eine Kubuswohnung mit über 100 m² bekommt man übrigens für 350.000 – 400.000 €. Das ist in der heutigen Zeit ja fast schon ein Schnäppchen. Unsere Tour führte weitere zur Markthalle. Hier stellen sämtliche Betreiber kulinarische Köstlichkeiten aus. Von Fisch über surinamische Spezialitäten bis hin zu exotischen Gewürzen und niederländischen Bitterballen gab es hier alles. Und tatsächlich sind wir nicht an den Gewürzen vorbeigekommen und haben nun eine Dose „Marrakesch Spezial“ dabei. Verdammt leckere Gewürzmischung! Nach diesem Erlebnis ging es zum letzten Stopp: einer Hafenrundfahrt. Hierbei wurde der Rotterdamer Hafen auf einem Schiff befahren und vieles über Geschichte, Exportzahlen und Co. berichtet. Das war definitiv eine spannende Tour und wir würden diese jedem empfehlen, der sich mal nach Rotterdam verirrt. Glücklicherweise kamen wir dann noch pünktlich in unserer Unterkunft an, ehe sich ein heftiger Gewittersturm über der Stadt ergoss.

 

Und so sitzen wir jetzt warm und trocken in unserem Futtersilo und schreiben diese Zeilen für euch. Morgen reisen wir weiter zum Safaripark Beekse Bergen, ehe es danach in Richtung Meer zurückgeht. Wir werden euch auch hier wieder berichten.

 

Bleibt weiterhin gesund und bis bald!

 

 

 

 

 

 

Kommentare  

+1 # Bettina 2020-08-17 17:48
Schön, mit euch zu verreisen! Klingt nach einer gesunden Mischung aus relaxen, genießen, entdecken ... viel Spaß mit den großen Tieren auf eurer Safari & bis die Tage :-*
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