Paris
Paris ist definitiv immer eine Reise wert - egal ob es einen zum ersten Mal in die Metropole zieht, wie Klaupe, oder man bereits zum dritten Mal hier ist, wie ich. Nach unserer langen Anreise mit dem Zug am Montag vertraten wir uns abends bei einem kleinen Spaziergang zu einer Aussichtsplattform noch die Beine, ehe es zum Essen und anschließend zu unserer Unterkunft ging, denn am Dienstag sollte unsere Erkundungstour durch die französische Hauptstadt starten.
Am Morgen führte uns unser erster Weg zur Notre Dame, welche im April 2019 leider von einem schweren Brand stark beschädigt wurde. Zunächst haben wir uns die "Ausstellung", welche auf Plakaten an den Bauzäunen angebracht ist, angesehen. Hierbei wurde uns das Ausmaß der Folgen erst richtig bewusst. Bevor mit der Restaurierung der meistbesuchten Sehenswürdigkeit Europas begonnen werden konnte, mussten zunächst monatelang Aufräumarbeiten geleistet werden. Hinzu kommt, dass neben dem Gebäude auch ein Teil der Einrichtung zerstört wurde. Die vollständige Wiederherstellung wird leider noch ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen, jedoch freuen wir uns heute schon, bei unserem nächsten Besuch in Paris diese tolle Kirche in neuem Glanz besuchen zu können. Nach der Notre Dame zog es uns weiter in Richtung Panthéon. Dieses dient als Grabstätte einiger bedeutender französischer Persönlichkeiten, u. a. Ärzte, Physiker, Chemiker und Widerstandskämpfer. Darüber hinaus ist unter der großen Kuppel das Foucalt'sche Pendel angebracht. Dieses zeigt den Besuchern die aktuelle Uhrzeit und stellt gleichzeitig die Erdrotation unter Beweis und ist somit sowohl physikalisch, als auch optisch ein wirkliches Highlight (https://de.wikipedia.org/wiki/Foucaultsches_Pendel) . Nach unserem Besuch im Panthéon ging es für uns bei einem schönen Spaziergang durch den Jardín du Luxembourg, ehe wir den Invalidendom und das angrenzende Militärmuseum besichtigten. Letzteres ist übrigens für jeden von Euch eine Empfehlung, der sein oder ihr Wissen in Bezug auf die beiden Weltkriege wieder einmal aufbessern möchte. Darüber hinaus kann man im Invalidendom die Grabstätte des früheren französischen Kaisers Napoleon Bonaparte besichtigen. Ihm zu Ehren wurde ein großes Denkmal errichtet, welches an seine 12 größten Schlachten erinnert. Zum Abschluss des Tages wartete noch ein wahres Highlight auf uns - ein Besuch auf dem Eiffelturm. 300m vor dem Ziel meinte Klaupe, dass er sich diesen etwas größer vorgestellt hatte, als wir jedoch direkt davorstanden, wuchs das Erstaunen über dieses imposante Bauwerk. Mit dem Lift ging es hier für uns auf 115m Höhe auf die zweite Etage, von wo wir einen herrlichen Panoramablick über die gesamte Stadt genossen. Nach ein bisschen mehr als einer Stunde entschieden wir uns für einen Abstieg über die 745 Treppenstufen. Auf diesen sind uns im Übrigen nur 5 Personen begegnet - durch die aktuelle Corona Krise verzichten viele Leute auf Reisen - und bis wir unten angekommen sind, war es bereits dunkel und wir konnten den Eiffelturm noch einmal bei voller Beleuchtung betrachten, bevor es für uns zurück in unsere Unterkunft ging.
Am nächsten Tag stand für uns ein Besuch im Schloss Versailles auf dem Programm. Bereits vor den Toren des Schlosses konnte man eindeutig erkennen, dass man sich an einem Ort des Prunks und Reichtums befand. Dieser Eindruck spiegelte sich auch im Inneren des Bauwerks wider - Gemälde, Statuen, Gold und zahlreiche weitere Verzierungen soweit das Auge reicht. Unsere Tour führte uns u. a. durch den weltbekannten Spiegelsaal, welcher 1871 als Ort der Kaiserproklamation gewählt wurde, sowie 1919 zur Unterzeichnung des Versailler Vertrags. Der Spiegelsaal hat seinen Namen von der Innenwand des Saals an welcher parallel zu den 17 Fenstern 17 Spiegel mit insgesamt 350 einzelnen Spiegelflächen angebracht sind. Spiegel galten zu Zeiten von Ludwig XIV als Zeichen des Wohlstands und des Reichtums. Neben dem Spiegelsaal bot das gesamte Schloss noch eine große Anzahl an Räumen mit viel Prunk, sowie eine riesige Gartenanlage und zwei weitere kleine Schlösser. Die zwei weiteren Bauten, das Petit Trianon und das Grand Trianon wurden als Lustschlösser von Ludwig XV erbaut. Später wurde das Petit Trianon zum Rückzugsort für Marie Antoinette. Nachdem wir also die imposanten Gebäude und den riesigen Park besichtigt hatten, war tatsächlich auch ein kompletter Tag vorüber und nach unserem Abendessen sind wir entsprechend auch direkt ins Bett gefallen.
Den dritten vollen Tag ließen wir etwas entspannter angehen. Am späten Vormittag sind wir mit der Metro in Richtung Sacré-Cœur de Montmartre. Die Basilika erhebt sich über Paris auf dem Hügel Montmartre, welcher die höchste Erhebung in Paris ist. Da unsere Beine noch von den beiden Tagen zuvor ein wenig schmerzten, sparten wir uns den Weg auf die Kuppel nach oben und haben uns die Kirche von Innen angesehen. Wenn man bereits im Panthéon und dem Invalidendom war, dann hat die Sacré-Cœur nicht viel mehr Neues zu bieten. Dennoch ist sie ein beeindruckendes Bauwerk und der Besuch hat sich trotz alledem gelohnt. Nach einer Crêpes-Stärkung führte unser Weg Richtung Champs-Elysées und dem Arc de Triomphe. Nach kurzer Absprache entschieden wir uns dafür, auf die Aufsichtsplattform des Triumphbogens zu steigen. Die 284 Stufen hinauf waren am Ende sehr zäh, aber haben sich tatsächlich nochmal gelohnt. Obwohl der Arc de Triomphe (im Vergleich zum Eiffelturm) lediglich knapp 50 Meter hoch, hatte man doch nochmal eine klasse Aussicht auf Paris. Die Bilder könnt ihr in der Galerie am Ende des Berichts ansehen.
Da wir von oben die komplette Champs-Elysées sehen konnten und im Hintergrund auch den Obelisque am Place de la Concorde erkannten, planten wir den Weg in Richtung Louvre über die „schönste Prachtstraße der Welt“ zu Fuß zurückzulegen. Nach etlichen Kilometern und zahlreichen Treppenstufen, wäre es im Nachhinein wohl klüger gewesen eine Teilstrecke mit dem Bus zu fahren. Natürlich gönnten wir uns auf der Champs auch nochmal ein kleines Kaffeepäuschen. Nach etwa vier Kilometern sind wir dann über den Place de la Concorde und dem Jardín des Tuileries zum „kleinen Triumphbogen“ gelangt, ehe wir auch schon vor der Glaspyramide im Innenhof des Louvres standen. Die bekannten Bilder von Menschenmassen vor den Eingängen boten sich uns nicht. Das lag zum einen an einer Besucherreglementierung auf 1.000 Personen (Corona lässt grüßen), zum anderen auch daran, dass das Louvre zu diesem Zeitpunkt nur noch knapp eine Stunde geöffnet hatte. Obwohl die Chance auf ein solch „leeres“ Louvre größer nie sein wird, entschieden wir uns auch hier gegen das Gehetze zur Mona Lisa. So ließen wir das Gebäude und die Pyramiden von außen auf uns wirken und begaben uns langsam auf den Weg zurück in unsere Unterkunft. Schließlich ging es am nächsten Morgen wieder zurück.
Insgesamt verbrachten wir drei wirklich ereignisreiche Tage in Paris, in denen wir jedoch längst nicht alles sehen konnten, was die Stadt zu bieten hat. Besonders beeindruckt hat uns der Eiffelturm mit seiner atemberaubenden Aussicht, aber auch das Schloss Versailles und der Arc de Triomphe waren wirklich sehenswert. Besonders toll fanden wir, dass beinahe sämtliche Attraktionen für junge Erwachsene bis inklusive 25 Jahren in Paris kostenfrei sind. Auch wenn wir bis dahin diese Altersgrenze überschritten haben werden, steht für uns fest: Wir werden die französische Hauptstadt definitiv nochmals besuchen, um die Teile zu besichtigen, für die in den vergangenen drei Tagen die Zeit nicht ausreichte.