Straßburg

Zwischen Flammkuchen und Walnuss-Salami

Da Klaupe mir zu Weihnachten Karten für das Finalspiel des WTA Tennisturniers in Stuttgart schenkte und mein Vorlesungsplan um dieses Wochenende ein paar freie Tage vorsah, beschlossen wir, die Fahrt mit einem Kurztrip nach Straßburg zu verbinden. Schließlich würde es anschließend für mich an der Uni in den Endspurt gehen, weshalb in den kommenden Wochen nicht viel Zeit zum Verreisen bleiben würde.

Unsere Übernachtungen verbrachten wir in einer Einliegerwohnung von Sidney und seiner Freundin, welche wir wieder einmal über Airbnb ausfindig machten. Die Wohnung verfügte über eine kleine Kochzeile und eine zugehörige Essecke im Wohnzimmer und ein separates Schlafzimmer. Was uns besonders gefiel, war der Ordner mit Tipps und Tricks für die Umgebung, den Sidney für uns vorbereitet hatte. Er nahm sich nach unserer Ankunft zudem ausführlich Zeit, um diesen mit uns durchzugehen und uns Empfehlungen für unseren Aufenthalt zu geben. Apropos Empfehlungen – Sidneys Appartement findet Ihr bei unseren.

Freitagmorgen fuhren wir zunächst mit der Tram (welche sich nur wenige Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt befand) in die Stadt und unternommen einen ausgiebigen Spaziergang durch „La Petite France“, den wohl schönsten Stadtteil Straßburgs. Der Charme der unzähligen Fachwerkhäuser und der Flair der Stadt zogen uns sofort in ihren Bann. Auf unserem Weg besuchten wir die "Barrage Vauban", eine Brücke aus dem 17. Jahrhundert, welche heute als Aussichtsplattform dient. Von hier aus bot sich uns ein toller Blick auf die gedeckten Brücken und die angrenzenden vier Türme, welche früher als Gefängnisse genutzt wurden. Im Anschluss machten wir uns von dort auf den Weg ins Zentrum, welcher uns an Kanälen, Crêperien, Restaurants, Brunnen und Denkmälern vorbei zum Herzen der Stadt, dem beeindruckenden Münster führte. Wir ließen uns die Chance nicht nehmen, dieses beeindruckende Bauwerk von innen zu besuchen. Gerne wären wir auch auf die Aussichtsplattform gestiegen, diese war aber aufgrund von Renovierung derzeit geschlossen. Wer von Euch in nächster Zeit Straßburg besucht, darf uns im Anschluss gerne berichten, ob es sich lohnt, den Aufstieg bei unserem nächsten Besuch im Elsass nachzuholen.

Zur Stärkung besuchten wir auf Sidneys Empfehlung am frühen Abend ein all you can eat Restaurant, welches verschiedenste Variationen von Flammkuchen anbot: Klassisch mit Speck und Zwiebel, Kartoffeln mit Raclettekäse, Hamburger-Style, eine scharfe Diavolo-Variante mit Chili oder Apfel-Zimt. Neben uns saß eine Gruppe aus Studenten, mit der wir ins Gespräch kamen, nachdem eine von ihnen fragte, ob uns die Telefonvorwahl „0751“ etwas sagte – das war natürlich ein Heimspiel von uns, denn diese Nummer gehört zur wunderschönen Stadt Ravensburg! Allgemein erinnerte mich die Gruppe sehr an meine Mädels aus Freiburg und so gingen wir noch gemeinsam auf einen Bubble Tea in die Stadt, bevor für Klaupe und mich unsere Bootstour über die Ill und die angrenzenden Kanäle Straßburgs begann. Diese ist auch sehr empfehlenswert, da man die Stadt nochmals aus einer ganz anderen Perspektive wahrnimmt, durch verschiedenste Stadtteile bis zum politischen Viertel vordringt und vom Kapitän vieles über die Historie Straßburgs und einige Bauwerke erfährt.

Am nächsten Morgen hatten wir leider etwas Pech mit dem Wetter, daher entschieden wir uns für eine Stadtrundfahrt mit dem "Petit Train Touristique", einer kleinen Bimmelbahn, welche am Münster begann. Die Bahn gefiel jedoch nicht allen so gut wie uns – mitten in der Stadt musste ein Passant seinen Hund, welcher sich auf die Hinterbeine stellen mit vollem Körpereinsatz zurückhalten, da dieser sich offensichtlich zum Ziel gesetzt hatte, mit der Bahn in den Kampf zu gehen. Nach dem Ende der Fahrt schlenderten wir nochmals durch die Stadt und suchten unter anderem einen Laden mit lokalen Spezialitäten auf. Um ein solches Geschäft sollten alle Feinschmecker unter Euch keinen großen Bogen machen. Nach ausgiebigem Probeessen entschieden wir uns schlussendlich für einen einheimischen Ziegenkäse sowie eine Walnuss-Salami. Gute Wahl! Zum Abschluss unseres Aufenthalts besuchten wir noch das Restaurant Gurtlerhoft, welches unterhalb des Münsterplatzes gelegen ist. Ich möchte Euch an dieser Stelle eine überbackene Röstipfanne ans Herz legen, wohingegen Klaupe auf das traditionelle Gericht Baeckeoffe schwört.

Nach dem Ausschlafen fuhren wir Sonntag dann Richtung Stuttgart, wo uns zwei sensationelle Tennismatches und ein rundum gelungener Aufenthalt in der Porsche-Arena erwarteten. An dieser Stelle nochmals Glückwunsch an die Siegerin Petra Kvitova, welche nach einem Einbruch in ihr Anwesen inklusive einer gefährlichen Messerattacke vor einigen Jahren zurückgekommen ist, und aktuell wohl das beste Tennis ihrer bisherigen Karriere spielt!